Heinrich Hannover

Heinrich Hannover, geboren am 31. 10. 1925 in Anklam/Pommern als Sohn eines Arztes und einer Lehrerin, aufgewachsen in einem nationalsozialistisch orientierten Elternhaus. 1943 mit 17 Jahren Eintritt in die NSDAP und Kriegsfreiwilliger, nach Kriegsende Bruch mit der NS-Ideologie. Abschluss der Schulbildung mit einem sechsmonatigen Abiturkurs in Kassel. Nach vergeblichem Bemühen um Übernahme in den Forstdienst des Landes Hessen von 1947 bis 1950 Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen. Nach Abschluss der Referendarzeit ab 1954 Tätigkeit als Rechtsanwalt in Bremen, häufig als Strafverteidiger in politischen Prozessen. In den 1960er Jahren engagiert in den Bewegungen gegen Atomrüstung und gegen die Notstandsgesetze. Kritisch-publizistische Auseinandersetzung mit Fragen von Justiz und Politik, im Zusammenhang mit den „RAF“-Prozessen insbesondere auch mit der Einschränkung von Verteidigerrechten. Für sein Eintreten für die Humanisierung des Strafrechts und des Strafvollzugs 1973 ausgezeichnet mit dem Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union und 2008 mit dem Hans-Litten-Preis der Vereinigung demokratischer Juristinnen und Juristen. Die Humboldt-Universität (Ost-Berlin, 1986) und die Universität Bremen (1996) verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Heinrich Hannover war in erster Ehe mit der Pädagogin und Historikerin Elisabeth Hannover-Drück verheiratet, mit der er sechs Kindern hatte, von denen eines früh verstarb. 2008 heiratete er seine neue Lebensgefährtin Doris Wegener. Heinrich Hannover lebte ab 1982 in ...